Bericht: Online-Veranstaltung

Bericht: Ein Barcamp als Online-Veranstaltung

Ein Bericht von Birte Frische

Steckbrief

Über Ostern 2020 fand das JugendPolitCamp das erste Mal als Online-Barcamp ganz ohne Präsenz statt. Jugendliche und junge Erwachsene von
14 bis 27 Jahren tauschten sich u. a. in Videokonferenz-Sessions zu gesellschaftspolitischen Themen aus.Veranstalter*in: ABC Bildungs-
und Tagungszentrum

Website: jugendpolit.camp

Vorbereitung und Planung

Am Anfang hatten wir keine ganz genaue Vorstellung davon, wie das JugendPolitCamp online aussehen kann.
Gleichzeitig haben wir uns mit großer Neugierde darauf eingelassen, Ideen gesammelt und mit der Planung angefangen.

Damit alle Teilnehmer*innen wissen, was sie erwartet, veröffentlichten wir im Voraus auf unserer Website eine Anleitung mit technischen Hinweisen und Voraussetzungen sowie einen Ablaufplan.

Die barcamptypischen Programmpunkte blieben, die Umgebungen und Räume änderten sich:
Die Sessionplanung erfolgte unter barcamps.eu und die Ankündigungen und Absprachen fanden über einen eigenen Discord-Server (Onlinedienst zum Chatten und für Sprach- und Videokonferenzen, vor allem beliebt bei Gamer*innen) statt.

Die eigentlichen Sessions wurden in verschiedenen Online-Räumen in einem Videokonferenztool abgehalten.


Und so lief es ab

Das Kennenlernen am Anfang fand in kleinen Gruppen und in separaten Videokonferenz-Räumen (Breakout-Sessions) statt. In diesen Sessions befand sich jeweils eine kleine Gruppe Teilnehmende, die jeweils drei Fragen zu sich selbst beantworteten.
Die Teilnehmenden wechselten dann zwischen den einzelnen Räumen.

Wir haben die Menschen im Vorfeld gebeten, über das Barcamptool ihre Sessionvorschläge einzureichen. Dies geschah dann oft am Abend vorher. Über die Daumen-hoch-Funktion bekundeten die anderen Teilnehmenden ihr Interesse. An jedem Morgen fand dann eine Sessionplanung statt, für die der Moderator seinen Bildschirm freigab.
Alle Sessions wurden noch einmal von den Verantwortlichen vorgestellt und dann in den Sessionplan übertragen. Auch spontane Sessions wurden noch mit aufgenommen.

Die eigentlichen Session-Zeiten verbrachten die Teilnehmenden in vorbereiteten Videokonferenz-Räumen.
Unsere Idee war, dass es eine*n Betreuer*in pro Raum gibt, damit die Hostübergabe an den/die Sessionverantwortliche*n erfolgen kann, und der oder die dann den Raum wieder verlässt.
Zusätzlich gab es ein Passwort für die Räume, das über Discord kommuniziert wurde. Damit wollten wir sicherstellen, dass das Jugendbarcamp nicht komplett öffentlich ist, sondern die Teilnehmenden weitgehend unter sich bleiben können.

Denn es bestand die Gefahr, dass Menschen, die nicht dazugehören und anonym bleiben, die Session sprengen und sich reindrängen.

Das JugendPolitCamp fand jeweils sechs Stunden statt, dies wurde ganz unterschiedlich aufgenommen. Bewährt hat sich eine Verlängerung der Sessions auf 60 Minuten, denn es dauert, bis alle in den Raum gefunden haben und alle technischen Dinge geklärt sind. Zusätzlich zu den Sessionräumen gab es einen informellen Sessionraum – einen Spot, wo man sich zum Mittagessen oder abends treffen konnte.Jeden Tag gab es eine kurze Abschlussrunde, in der wir Feedback gesammelt haben.

Für das Abendprogramm waren die Teilnehmenden eingeladen, sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen. Es gab u. a. eine Lesung, die gestreamt wurde.
Wir hatten über 50 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland dabei. Den Großteil konnten wir über ehemalige Teilnehmende sowie Multiplikator*innen, die die Veranstaltung empfohlen haben, erreichen.

Wir würden ein Online-Barcamp auf jeden Fall noch einmal machen, da wir viel Potenzial sehen, dieses mit unseren Erfahrungen und Learnings weiterzuentwickeln.


CC BY 4.0
Dieser Text entstammt dem Leitfaden “Jugendbarcamp – Leitfaden für ein offenes Veranstaltungsformat” und lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung bitte wie folgt: Bericht: Ein Barcamp als Online-Veranstaltung von IJAB e.V., Lizenz: CC BY 4.0, leichte textliche Anpassungen und Umformulierungen von jugendbarcamps.de.