Bericht: Interkulturelle Begegnung

Bericht: Ein Barcamp als interkulturelle Begegnung

Ein Bericht von Natali Petala-Weber

Steckbrief

Das Jugendbarcamp zum Deutsch-
Griechischen Jugendwerk „Hallo Leipzig! Wie geht`s dir, Europa?“
fand im Mai 2019 in Leipzig mit 120
Jugendlichen statt.
Es ging u. a. um die Fragen: Was bedeutet aktive Bürgerschaft und welche Partizipationsmöglichkeiten stehen für junge Menschen in Griechenland und Deutschland zur Verfügung?
Wie kann der deutsch-griechische Jugendaustausch Chancengerechtigkeit fördern?

Veranstalter*in: Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland

Dokumentation: https://ijab.de/bestellservice/hallo-leipzig-wie-gehts-dir-europa

Vorbereitung und Planung

Im Rahmen der Europawoche im Mai 2019 lud das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend anlässlich der Gründung des Deutsch-Griechischen Jugendwerks Jugendliche aus Deutschland und Griechenland nach Leipzig ein.
Ziel des deutsch-griechischen Jugendbarcamps war u. a., dass die jungen Menschen sich kennenlernen und über die Chancen eines Deutsch-Griechischen Jugendwerks und seine Bedeutung zur Stärkung Europas diskutieren.

Im Vorfeld haben die deutschen Jugendlichen gemeinsam mit ihrem/ihrer griechischen Partner*in zwei Themen/Sessions vorbereitet, die sie im Rahmen des Jugendbarcamps besprechen wollten.
Über die allgemeinen Vorbereitungen hinaus musste dieses Jugendbarcamp auch durchgehend zweisprachig bedacht, konzipiert und vorbereitet werden. Hinzu kam die Auswahl an geeigneten Projektbesuchen und die Zusammenstellung des interkulturellen, zweisprachigen Rahmenprogramms.


Und so lief es ab

Für alle Formate waren eine Dolmetschung, Sprachmittlung und Übersetzung im Deutschen und Griechischen gewährleistet.Die Jugendlichen hatten auch außerhalb des Barcamps jederzeit die Möglichkeit, eine*n Sprachmittler*in um Unterstützung zu bitten.

Es gab Sessions, in denen Dolmetscher*innen simultan gedolmetscht haben, Sessions, in denen die Sprachmittler*innen konsekutiv sprachlich vermittelten und Sessions, in denen die jungen Moderator*innen selbst beide Sprachen sprechen konnten.

Aus technischer Sicht erfolgte das Simultandolmetschen über Personenführungsanlagen mit unterschiedlichen Kanälen, damit im geschlossenen Raum niemand dazwischen funkt. Im Plenum gab es eine klassische Dolmetschkabine.
Auch die Protokolle der Sessions auf Etherpad wurden soweit möglich in beide Sprachen übersetzt.

Allerdings gewährleisten Übersetzungen nicht unbedingt, dass man über das Gleiche spricht. Oft sind Begriffe in der anderen Sprache ganz anders kontextualisiert oder führen zu ganz anderen Assoziationen. Hier kann man dafür Zeit aufwenden, zu klären, worüber man eigentlich sprechen will.

Für den interkulturellen Jugendaustausch nehmen wir die Erfahrung mit, dass das Barcamp als Format für interkulturelles Lernen sehr gut geeignet ist.
Die Jugendlichen können partizipativ und gemeinschaftlich klären, welche Themen sie in ihrem Land aus ihrer Perspektive heraus beschäftigen.

Insbesondere die gemeinsame Vorbereitung einer Session mit dem Partner oder der Partnerin vertieft den Dialog im Voraus. Man beschäftigt sich in diesem Fall mit einem Thema, mit dem man sich vielleicht im eigenen Lebensalltag nicht beschäftigt hätte.


CC BY 4.0
Dieser Text entstammt dem Leitfaden “Jugendbarcamp – Leitfaden für ein offenes Veranstaltungsformat” und lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung bitte wie folgt: Bericht: Ein Barcamp als interkulturelle Begegnung von IJAB e.V., Lizenz: CC BY 4.0, leichte textliche Anpassungen und Umformulierungen von jugendbarcamps.de.